Gemeinsam den Erfolg schmieden

Gemeinsam den Erfolg schmieden

Veröffentlichung in »Im Dialog mit der Natur«, Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch-Gmünd 2014

Das HammerClub-Treffen 2014 in Schwäbisch Gmünd ist der erstaunliche Beweis, dass die Idee höchst lebendig ist – auch jetzt in ihrem zwölften Jahr. Eine Idee, die immer wieder neu in die Realität umgesetzt wird durch den freiwilligen Einsatz Einiger, die Jahr für Jahr auf wunderbare Weise aus unserer „Silber-Gemeinde“ hervorgehen. Wir wollen hier einige Stufen und Besonderheiten der Entwicklung des HammerClubs darstellen, damit die alten und die neuen Teilnehmer vertraut werden mit seinem ganz speziellen selbstorganisierten Charakter.

Wie, wird ein Kenner der kunsthandwerklichen Szene fragen, wie war es möglich, dass jene, die in ihren Werkstätten jeder für sich um Anerkennung (und Auskommen) ringen, sich regelmäßig zu fachlichem Austausch und gemeinsamem Handeln zusammenfinden, ohne die Bindung einer festen Verbandsstruktur einzugehen? Wie war es möglich, länderübergreifend zu agieren, ohne feste Organisation renommierte Museen als Gastgeber und Ausstellungsorte zu gewinnen und sogar Preise vergeben zu können?

Deshalb ein Blick auf die Entwicklung des HammerClubs, die zunächst der wagen Idee von Wenigen entsprang, dann aber angesichts des erlebbaren Potentials gemeinschaftlichen Handelns ein unerwartetes Ausmaß an aktiver Beteiligung jedes Einzelnen freisetzte.

Die Idee eines informellen fachlichen Austausches über Ländergrenzen hinweg entstand bei einem Workshop in Schleswig-Holstein, als dänische und deutsche Silber schmiede das Bedürfnis spürten, sich öfter zu treffen und dabei jeweils ihren Lieblingshammer mitzubringen – daher der etwas martialisch klingende Name „HammerClub“.

Das erste Mal im größeren Kreis kam man Ende 2002 zusammen, als das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe die an der Weihnachtsausstellung teilnehmenden deutschen Silberschmiede, die dänischen Silberschmiede und dazu einige Silberfachleute einlud. Im republikanischen Einverständnis verzichtete man auf einen Vorsitzenden oder andere feste Strukturen, überredete den Vertreter des Bröhan Museums Berlin, Gastgeber des nächsten Treffens zu sein, und nahm erleichtert die Bereitschaft süddeutscher Silberschmiede an, das Treffen auf die Beine zu stellen. Damit waren die grundsätzlichen Strukturen schon früh gelegt, und es fanden sich bisher jedes Mal ein gastgebendes Museum und selbstlose Teilnehmer für die Organisation, ja, richtig gelesen: Keine Mitglieder, die sich anmelden und wieder abmelden, hat der HammerClub, sondern Teilnehmer. Jeder der kommt, ist willkommen – mit gleichen Rechten, aber auch den gleichen Erwartungen, sich für die gemeinsame Sache einzusetzen.

Von Anfang an waren nicht nur die Silberschmiede beteiligt, sondern das ganze Spektrum der Silberbegeisterten: Silberschmiedelehrer und ihre Studenten, Galeristen, Autoren, Ausstellungsmacher, Museumsleute und Sammler. Über die Jahre hat sich eine weitverzweigte, vielfältige, stetig sich wandelnde Gemeinschaft zusammengefunden, die nach Kräften einander gibt und voneinander profitiert. Deshalb soll hier kein Name genannt werden, gibt es niemanden herauszuheben vor den anderen.

Der Anspruch der Treffen wurde stetig erweitert: Die fachlichen Vorträge von Experten und den Silberschmieden selbst zu ihren Arbeiten und speziellen Techniken wurden ergänzt durch externe Referenten, zum Beispiel zum Thema Marketing. Stets willkommener Teil der Programme sind Führungen durch die gastgebenden Museen und Städte – „Höhepunkt“ in über 150 Meter Tiefe war 2007 während unseres Treffens in Chemnitz die Führung durch das ehemalige Silberbergwerk „Reicher Mann“ in Freiberg / Sachsen.

Den haptischen Reiz von Silberarbeiten zu fühlen, ihren handwerklichen Details nachzuspüren, gibt es immer wieder Gelegenheit bei den Treffen des HammerClubs: In Berlin war die Sammlung dänischen Silbers, die im Vortrag behandelt wurde, nicht nur in Fotos zu sehen, sondern wurde zum Anfassen herumgereicht. Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg gab 2006 seinen gesamten, überaus wertvollen Bestand der Arbeiten von Andreas Moritz zum „Begreifen“ frei.

Im Wasserschloss Klaffenbach / Chemnitz, in das 2007 ein Silberschmied ganz allein einlud, gab es eine geradezu andachtsvolle Stimmung, als bei offenen Vitrinen alle Stücke ausgiebig zu studieren waren, die unter dem Motto „becher – paar – becher“ eingereicht worden waren.

Schon beim dritten Treffen 2005 im dänischen Silbermuseum Koldinghus in Kolding reisten die Silberschmiede mit eigenen Arbeiten an, die dann einen Monat lang in einer Ausstellung zu sehen waren, so auch im Wasserschloss Klaffenbach, wo die Silberschmiedestudenten der Hanauer Zeichenakademie voller Stolz ihren ersten Kontakt mit „echtem Publikum“ machten.

Beim Treffen in den Niederlanden, 2008 im Hieronymus Bosch Zentrum in s’Hertogenbosch konnten erstmals Preise vergeben werden. Das Thema hieß „Schale der Lüste“ in Anlehnung an das berühmte Bild von Bosch. Zwei Preise, eine Silberplatte von einem Kilo und eine Silberstange von 500 Gramm, wurden gestiftet von sieben Teilnehmern bzw. Freunden des HammerClubs. Deren Absicht war es, eine Tradition in Gang zu setzen, die seitdem erfolgreich weitergeführt werden konnte. Wenn es nötig war, wurde der fehlende Betrag für den Kauf der Preise während der Treffen von den Teilnehmern gespendet. Schon in s’Hertogenbosch war es möglich, einen weiteren Preis zu vergeben, weil die organisierende niederländische Silberschmiedin einen lokalen Silberlieferanten als Sponsor gewonnen hatte – womit eine weitere Tradition eingeleitet war.

Was ziemlich außergewöhnlich ist: Über die HammerClub-Preise entscheiden die Stimmen aller Teilnehmer, also die größtverfügbare Zahl von Silberexperten – nicht eine externe Jury. Strahlende Gewinner der ersten HammerClub-Preise (und hier sollen ein einziges Mal Namen genannt werden) waren Eva Götzen aus Hanau, Debra van der Lem aus den Niederlanden und Laura Eicke aus Hanau, zwei Studentinnen und eine junge Silberschmiedin, die gerade ihr eigenes Atelier eröffnet hatte. Alle Namen der weiteren Preisträger sind auf unserer Webseite zu finden.

Die Silberschmiede der Niederlande haben einen neuen Maßstab gesetzt, indem sie zwei CDs produziert haben, eine mit Fotos aller ausgestellten Arbeiten, die andere mit den Texten der Vorträge bei dem Treffen. Die dänischen Silberschmiede haben die Idee mit einem gedruckten Katalog aller Wettbewerbsstücke aufgegriffen, ein hilfreiches Dokument, das hier in Schwäbisch Gmünd erneut zur Verfügung gestellt wird.

Beim Treffen in Würzburg 2009 stimmten die 50 Teilnehmer über zwei HammerClub-Preise ab, von denen einer wieder an eine neu etablierte Silberschmiedin ging. Zum ersten Mal hat ein HammerClub-Treffen zu einem Ankauf durch das gastgebende Museum geführt. Ausgewählt von einer vom Museum organisierten Jury befindet sich ein Paar silberner Kannen einer lokalen Silberschmiedin jetzt in der Sammlung des Mainfränkischen Museums Würzburg.
2009 wurde beschlossen, eine eigene Webseite einzurichten, deren Kosten aus den jährlichen Teilnahmebeiträgen bestritten werden, wozu die Gesellschaft für Goldschmiedekunst Hanau mit einem Zuschuss beiträgt.

2010 in Kopenhagen war mit etwa 160 Teilnehmern das größte Treffen je. Die fast 100 Wettbewerbsarbeiten konnten vor der Abstimmung einige Stunden lang bei geöffneten Vitrinen untersucht und fachlich besprochen werden. Den Dänen war es gelungen, eine Anzahl britischer Silberschmiede zur Teilnahme zu bewegen, was prompt zu zwei Preisträgern aus dem Vereinigten Königreich führte. Und die organisierenden Silberschmiede konnten ein weiteres Kilo Silber besorgen, aus dem gemeinschaftlich eine Schale geschmiedet wurde, die mit allen Künstlermarken versehen dem Museum geschenkt wurde. Der Klang der Hämmer im weiten Innenhof des alten Kunstgewerbemuseums, die lebhafte Kommunikation der Silberschmiede untereinander und mit den Zuschauern schuf eine festliche Stimmung, die niemand vergessen wird.

Da zu der Zeit keine Einladung von weiteren Museen vorlag, hätte Kopenhagen sehr wohl das letzte HammerClub-Treffen sein können. In jedem Fall hätte es eine längere Pause gegeben, wenn der Kurator des Sterckshof Silber Museums von Antwerpen nicht mutig im letzten Augenblick eine Einladung ausgesprochen hätte. Das Treffen 2011 in Belgien fand zeitgleich mit dem traditionsreichen Silbermarkt des Museums statt, bei dem sich alle Silberschmiede mit einem eigenen Stand dem Publikum vorstellen konnten. Nach dem großen Erfolg von Kopenhagen wurde wieder eine gemeinsame Schale geschmiedet und dem Museum übergeben. Das Thema „Recycling“ , inspiriert von Europas größter Firma für die Wiedergewinnung wertvoller Metalle, verlieh dem Wettbewerb eine enorme Vielfalt an überraschenden Lösungen und hinterlässt auch weiterhin seine Spuren in aktuellen Silberentwürfen.

Für Leipzig 2012 waren mindestens 160 Arbeiten gefordert, um die große, im spektakulären Art Déco-Stil wiedererstandene Pfeilerhalle des Grassi Museums zu füllen. In einer großen Anstrengung aller, insbesondere der belgischen und der niederländischen Silberschmiede, die die Einladung erst spät erhalten hatten, konnten wir die erstaunliche Zahl von 204 Arbeiten von 79 Silberschmieden erzielen – ein Rekord, der künftig wohl unerreicht bleiben wird. Wieder gewann eine junge Silberschmiedin, die just ihr Studium an der Akademie in Hanau beendet hatte, einen Preis, sogar den ersten. Ihre außergewöhnliche und technisch anspruchsvolle Arbeit wurde dann auch prompt vom Nordenfjeldske Kunstindustrimuseum in Trondheim erworben, der folgenden HammerClub-Station.

Die Demonstration von Silberschmiedetechniken im lebhaften Dialog mit dem Publikum, sowie ein Film, der den kompletten Herstellungsprozess einer facettierten Teekanne zeigt, waren Augenöffner für so manchen Museumsbesucher.

In Trondheim 2013 gab es leider nur eine kleine Ausstellung mit etwa 40 Arbeiten – mitverantwortlich waren die als mittelalterlich zu bezeichnenden Zollregeln zwischen der EU und Norwegen als Nicht-EU Land. Das Museum stand dennoch deutlich im Zeichen des Silbers, weil gleichzeitig die Silbertriennale Hanau zu Gast war. Das norwegische Organisationskomitee hatte den größten skandinavischen Silberlieferanten überzeugt, nicht nur sämtliche Preise von 1.000, 600 und 400 Gramm zur Verfügung zu stellen, sondern auch noch ein weiteres Kilogramm für die gemeinsame Schale. Die wurde diesmal vor dem Museum geschmiedet, was viele Passanten anzog. Beeindruckt waren alle von der Führung durch die Restaurierungswerkstätten für Stein, Metall und Glas des mächtigen Nidaros Doms. Wir haben das faszinierende Licht der Mittsommernacht erlebt, was als Wettbewerbsthema in vielen der Arbeiten starken Ausdruck fand. Wir hatten den Silberschmied, der zum dritten Mal Preisträger wurde, und die Silberschmiedin, die zum zweiten Mal einen ersten Preis gewann. Und es gab den bemerkenswerten Vortrag eines Sammlerpaares, das seit zwölf Jahren frisch ausgebildeten Silberschmieden den Auftrag zu einer freien Arbeit erteilt und dafür ein Kilo Silber, ein Jahr Zeit, einen festen Betrag sowie einen Vorrat an Grundlebensmitteln zur Verfügung stellt – und als Design-Anlass ein besonderes Naturobjekt dazugibt.

Welch passender Übergang zum Wettbewerb hier in Schwäbisch Gmünd, bei dem untersucht werden soll, wie die Gesetze und die Erscheinungen der Natur den gestaltenden Silberschmied im Jahr 2014 beeinflussen.

Es gibt wohl keinen Teilnehmer der HammerClub- Treffen, den das regelmäßige Zusammenkommen in höchst fachkundigem Kreis nicht positiv herausgefordert hätte. Hierzu gehört auch, dass die Silberschmiede den anderen Teilnehmern ihre Motivation und die zu meisternden Schwierigkeiten offenbaren, wenn sie ihre Werke vorstellen. Insbesondere den Anwesenden, die keine Silberschmiede sind, aber auch manchem Silberschmied eröffnen sich hierdurch neue Einsichten.

Das Fortleben dieses einzigartigen Gewächses namens „HammerClub“ ist nur gewährleistet, wenn jedes Jahr ein neues Ziel gesteckt wird und sich jedes Jahr eine Gruppe Freiwilliger und ein Museum finden, die die große organisatorische Aufgabe schultern.

Genauso wichtig wie fachliche Anregungen zu erfahren, ist die Stärkung des aktiven Potenzials, d. h. die Lust zu wecken, sich selbst und seine Arbeiten zu präsentieren und das eigene Profil zu schärfen. Dafür ist es ganz wichtig, bei jedem Treffen die Zeit für eine strukturierte Diskussion über den Fortgang der gemeinsamen Sache einzuplanen.

Abschließend einige Bemerkungen zur Situation der Silberschmiede heute:

Silberschmiede waren zu recht noch nicht Gegenstand der Dokumentationsreihe des Bayerischen Fernsehens „Der letzte seines Standes“, in der aussterbende und vom Aussterben bedrohte Handwerke dokumentiert werden. Dennoch, die wirtschaftliche Lage der Silberschmiede ist schwierig. Kaum ein Silberschmied lebt allein vom Silberschmieden. Ideale Ergänzungen sind Tätigkeiten als Goldschmiede, Designer, Metallrestauratoren oder Silberschmiedelehrer. Die insgesamt geringe Zahl von Aufträgen hat dazu geführt, dass viele jüngere Silberschmiede Schwierigkeiten haben, hinreichend viele praktische Erfahrungen zu sammeln, die für die perfekte Beherrschung der Silberschmiedetechniken erforderlich sind. Spezialisierungen, wie sie früher selbst innerhalb kleiner Werkstätten üblich waren, sind kaum möglich. Dem Einsatz von Maschinen sind selbst in Bereichen, wo dies nicht zu Qualitätsverlusten führt, aus finanziellen Gründen enge Grenzen gesetzt. Was sind die Ursachen der Misere? Die Tischsitten sind im Laufe der Zeit immer weniger formal geworden, so dass kaum noch ein Bedürfnis für formelles Silbergeschirr besteht. Institutionen, die Schausilber sammeln, gibt es in Kontinentaleuropa nicht. Edles Kunsthandwerk als solches, verstanden als handwerklich sehr aufwändige Verarbeitung edler Materialien nach ansprechenden Entwürfen, das schon aufgrund seiner sehr hohen Herstellungskosten für eine lange Lebenszeit konzipiert ist, ist nicht en vogue. Dies trifft die Silberschmiede mit ihren hohen Material- und Herstellungskosten besonders hart.

Selbst die Werke der weltweit besten Silberschmiede werden trotz hoher Designqualität und hervorragender, aufwändiger Herstellung und dem Unikatcharakter der meisten Arbeiten von denjenigen, die Luxus erwerben wollen, kaum als solcher wahrgenommen – aber warum? Luxus muss (besonders heute) von möglichst vielen als solcher erkannt werden, denn nur dann ist die gewünschte Schauwirkung da. Nur dann werden die entsprechenden Preise gezahlt und gibt es die angemessene Reputation. Besondere Größe, einfach nachvollziehbare technische Leistungsdaten, wie sie z. B. bei Häusern, Jachten oder Autos als Kriterien für Luxus dienen, scheiden beim Silber weitgehend aus, auch wenn z. B. in den USA große repräsentative Silberarbeiten in Relation deutlich höhere Preise erzielen als in Europa. Da die kunsthandwerkliche Herstellungsqualität und die Entwurfsqualität nur von den wenigsten beurteilt werden können, sind diese leider kein geeignetes Kriterium.

Ein hoher Bekanntheitsgrad des Entwerfers oder Herstellers und eine Verbindung des Namens mit Luxus und Exklusivität können, wie die 60.000 Euro für ein Service, entworfen von Zaha Hadid, oder die 50.000 $ für eine große Schale, entworfen von Frank O. Gehry, – jeweils Stücke aus industriellen Kleinserien – auch heute Silber den Zutritt zum Luxusmarkt ermöglichen. Dem einzelnen Silberschmied hilft dies nicht. Für ihn sind solche Preise pure Utopie und bergen möglicherweise sogar die Gefahr, potenzielle Kunden abzuschrecken.

Gerade bei funktionalistisch ausgerichteten Silberschmieden, wie sie in Deutschland verbreitet sind, liegt der Wunsch nahe, über die Wahrnehmung als Designer die verdiente Anerkennung zu erlangen. Entwürfe für Silberschmiedearbeiten sind hierfür jedoch trotz berühmter Vorbilder wie Christopher Dresser und Marianne Brandt kaum geeignet. Es fehlen einfach die Stückzahlen und die mediale Aufmerksamkeit für solche Entwürfe.

Auch der andere Weg, über funktionsfreie oder an Funktionen nur noch erinnernde Arbeiten, als Künstler wahrgenommen zu werden, hat den Silberschmieden bisher noch keine großen Erfolge gebracht. Umgekehrt gelingt es Künstlern wie Jeff Koons mit künstlerisch wenig anspruchsvollen, aber handwerklich sauberen Arbeiten, wie z. B. mit einem riesigen bunten Metallherz, große medienwirksame und auch finanzielle Erfolge zu feiern. Ein Durchbruch wäre es, wenn Museen für moderne Kunst auch funktionsfreie Silberschmiedearbeiten ausstellen würden.

Was also können Lösungen sein? Welche der vielen Möglichkeiten, das Publikum zu erreichen, für Silberschmiedekunst zu interessieren, letztlich zum Kauf zu bewegen und vor allem auch die verdiente Anerkennung zu bekommen, sind in welcher Situation sinnvoll? Auf Silberschmiede zugeschnittene verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es dazu nicht. Die wichtigsten Informationen bestehen vielmehr in den Erfahrungen und Beobachtungen der Silberschmiede und der Silberliebhaber, die sich im HammerClub treffen. Der Austausch und die Diskussion um den richtigen Weg wird daher langfristig zentraler Teil der HammerClub-Treffen sein.

Jörg Schwandt und Peter Krebs

Jointly Forging
Success

Publication in »In dialogue with nature«, Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch-Gmünd 2014

Our 2014 HammerClub meeting in Schwäbisch Gmünd is the astonishing proof, that the idea is much alive, even in its twelfth year. An idea, which is turned into reality year after year by the voluntary efforts of the few, who miraculously emerge from our “silver community”. By describing some of the steps and peculiarities in the development of HammerClub, we want to make old and new participants acquainted with its unusual self-organized character.

How, one might ask, could it be, that a group of artist craftsmen, individually struggling for recognition (and often a bare outcome) in their workshops, came to meet regularly in order to exchange experiences and decide on common action? How, without any administrative structures, were they able to act internationally, be the guest of renowned museums, stage exhibitions and even award prizes?

The basic idea of professional exchange between silversmiths from different countries originated at an international workshop meeting in Schleswig-Holstein (a province in northern Germany, neighbour to Denmark), where Danish and German silversmiths felt the urge to meet regularly, everyone bringing his favourite hammer – hence the somewhat martial name “HammerClub”.

The initial meeting with about forty participants was in November 2002, when the Hamburg Museum of Applied Arts invited the German silversmiths exhibiting at its Christmas show, the association of Danish silversmiths and some silver experts. In true republican understanding no chairman was elected, no formal structure was established, the Bröhan Museum Berlin was persuaded to host the following meeting, and the silversmiths from southern Germany were highly applauded for their willingness to organize the program.

Thus the basic structures were laid out early, and it has not been a problem since, to find a hosting museum and a group of selfless participants to manage the organization. Yes, you have read properly: HammerClub has no members, who have to register and pay a fee until they disregister. HammerClub has participants only, it constitutes itself anew from year to year. Everyone who chooses to come is welcome – invited to profit from everything, such a meeting can offer, but at the same time is expected to contribute to the common cause.

From the beginning the total range of silver enthusiasts was represented: silversmiths, silver teachers and their students, collectors, museum experts, gallery owners, authors and exhibition curators. A wide ranging, manifold, constantly changing and growing community formed itself in the course of years, taking from one another and giving one another according to ability. That is why this account avoids names, that is why we feel, nobody has gained himself a predominant position in our silver community.

The meetings have been ambitious from the start. They include lectures on historical, aesthetic and technical aspects of silver as well as reports from the silversmiths themselves on their work and specific production processes. Even external expertise on marketing devices, on sales psychology and joint organisation was called upon.

Guided tours of the hosting museums and cities are traditionally part of the meetings. An unforgettable highlight, more than 150 meters underground, was a tour of the former silver mine “Reicher Mann” in Freiberg / Saxony during our 2007 meeting in Chemnitz.

HammerClub meetings invite you to experience the material fascination of silver and find out about details of craftsmanship. A lecture on aspects of Danish silver design, given 2004 in Berlin, both used photos and simultaneously handed the pieces around to get in touch with. 2006, at Nuremberg, Germanisches Nationalmuseum opened their valuable stock of silver works by Andreas Moritz for us, to handle and study in detail.

In 2007 HammerClub was invited by one silversmith alone to Klaffenbach Castle near Chemnitz. The ancient rooms were filled with an almost devotional atmosphere, when open showcases invited to intensively study the manifold works of silver, submitted under the motto “beaker – pair – beaker”.

Already the third meeting, 2005 at Koldinghus Castle / Kolding, seat of the Danish Silver Museum, gave silversmiths the opportunity to bring their own works and have them shown to the public over the period of one month. The presentation at Klaffenbach Castle received fine press notice and gave the silver students of the Hanau Design Academy their first chance to encounter the „real public“.

The meeting in the Netherlands, 2008 at the Hieronymus Bosch Centre in s’Hertogenbosch, was the first to award prizes for the best works in the exhibition. The theme was “a bowl of lusts”, referring to the famous painting of Hieronymus Bosch. Two prizes, a silver sheet of one kilogram and a silver bar of 500 grams, had been donated by seven participants and friends of HammerClub. Their objective was to initiate a tradition, which has been continued since. When necessary, a part of the award money was collected during our meetings. Already in s’Hertogenbosch we have been able to award a third prize, which was sponsored by a local silver supplier, thus establishing another fine tradition.

What is quite unusual: HammerClub awards are decided on by the votes of all participants, i. e. by the greatest possible number of silver experts present, and not by an external jury. Proud and radiant winners of the first HammerClub awards (and once names shall be given) were Eva Götzen from Hanau, Debra van der Lem from the Netherlands and Laura Eicke from Hanau, two students and a young silversmith, who just had opened her own workshop. All names of the following award winners can be found on our website.

The silversmiths of the Netherlands have set a new standard by producing two compact discs, one with photographs of the pieces in the competition, one with the texts of the lectures during the meeting. The Danish silversmiths have taken up the idea with a printed catalogue of all competition pieces. The catalogue this year in Schwaebisch Gmuend again presents a printed record of all pieces shown.

At the Würzburg meeting 2009, with about 50 participants voting, two HammerClub prizes were awarded, one of them again to a newly established young silversmith. For the first time one of our meetings has resulted in an acquisition by the hosting museum. Chosen by the museum’s jury, a pair of sterling silver pitchers made by a silversmith from the Würzburg area, is now in the collection of Mainfränkisches Museum Würzburg. In 2009 participants decided to create our own website, the costs to be part of the yearly registration fee, aided by a contribution from Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Hanau.

Copenhagen 2010, with about 160 participants, has been the largest HammerClub meeting yet. For a few hours before voting, the nearly 100 competition pieces could be examined and discussed in front of the opened showcases. The Danes had managed to recruit a number of British silversmiths, which resulted in two prize winners from the UK. And they had found the extra money for one kilogram of sterling, to commonly forge a bowl, which was stamped by all silversmiths and then presented to the museum. The sound of the hammers in the large yard of the museum, the lively communication between actors and spectators made this a festive process, everyone well remembers.

With no further inviting museums on our agenda at that time, Copenhagen could well have been the last HammerClub meeting. At any rate we would have had a longer intermission, if the curator of the Sterckshof Silver Museum of Antwerp had not pronounced a courageous last hour invitation. The 2011 meeting in Belgium included a flourishing silver market, giving every participant the chance to rent a booth and present himself to a traditionally big local public. After the great acclaim in Copenhagen, again a bowl was commonly forged and given to the museum. The competition topic “Recycling”, hinted by one of Europe’s largest firms recovering all kinds of precious metals, opened for an enormous range of surprising interpretations and is still alive in the designs of silversmiths.

2012, in Leipzig, at least 160 pieces were needed to fill the spectacular Art Déco exhibition hall of Grassi Museum. In a big effort from all, especially from the Belgian and the Dutch silversmiths, who had received their invitations late, we did reach an amazing total of 204 pieces by 79 silversmiths – a record, we think will stay unsurpassed.
Again a young silversmith, just having finished the Academy in Hanau, won a prize, even the first. Her extraordinary and technically demanding piece was promptly bought by the Trondheim Museum of Decorative Arts, our following HammerClub station. A lively demonstration of smithing techniques and a film, showing the complete process of making a facetted teapot, have been eye-openers to many museum visitors.

In Trondheim, 2013, the exhibition was a little one, with only some forty pieces – due to almost medieval customs regulations between the EU and Norway as non-member. The shine of silver prevailed in the museum anyway, because the Hanau Silver Triennial was opened the same weekend. The Norwegian organization committee had convinced the greatest Scandinavian silver manufacturer to donate not only the three awards of 1.000, 600 and 400 grams sterling, but even one kilogram more for the common bowl. This time it was forged outside the museum and did attract many passers-by. We have had an amazing tour through the stone, metal and glass restoration shops of the mighty Nidaros cathedral. We have experienced the fascinating light of midsummer night, which, being the competition’s topic, has generated quite some impressive pieces. We have had the first silversmith to win a prize for the third time, and another silversmith winning a first prize for the second time. And we have heard a remarkable lecture of a collectors couple, who over a period of twelve years have commissioned works from newly finished silversmiths, supplying them with a kilogram of silver, one year of time, an amount of money, basic groceries – adding a special object of nature as design nucleus.

A fitting transition to our competition here in Schwäbisch Gmünd, which will be an investigation of how a creative silversmith in 2014 may subject his designs to the laws and manifestations of nature.

There is hardly a participant of the HammerClub meetings, who has not been positively challenged by this form of interaction on high expert level. Already our first modest exhibition in Kolding established a practice, which proved to be rewarding for both, actor and spectators. Each silversmith presented her or his work to the other participants, describing the idea or motivation behind it, the technical difficulties to overcome, the joy of being in harmony with the material in the end.

HammerClub, this unique creation, will live on, as long as we can set new aims, find new museums and volunteers from our ranks to carry the practical burden, every year anew. And we hope, HammerClub will be able to achieve more than the common way of expert interaction. What our silver community needs, is a strengthening of everybody’s active potential. A way out of a workshop’s isolation is to discover the joy of presenting yourself and your work, of sharpening your profile. HammerClub is a good place to learn.

Hammmerclub stands strong with its specific characteristics, but is constantly changing. It is important therefore, to make the discussion of its development part of the schedule of each meeting.

The second part of our article describes the difficulties and chances of silversmithing today.

Deprived of their traditional clientele, and not able to compete with an international luxury industry, silversmiths are refined to a niche. Often, craftsmanship and artistic faculty alone cannot make a living and must be supplied by teaching, silver restoration or industrial designing. An economic analysis to show a way out is not available. The only chance seems to sharpen the public attention on silver, i. e. its material qualities, its technical possibilities, its artistic value. This means fresh thinking, new technical and artistic concepts, a bold and self-assured presentation in the public. Experiences to share and ideas to develop – we have got the forum: HammerClub.

Jörg Schwandt and Peter Krebs